Der Gegenwart
mit ihrer Masse an verfügbaren Bildern versuche ich eine
Bildspur in lyrischer Form zu geben.
In der
genauen Beobachtung der Folgen von Verdichtung visueller
Eindrücke stellt sich für mich die Frage, wie sich
Wahrnehmung in einem überfüllten Reizmilieu verändert.
Die
Collagearbeiten auf Papier verbinden Passagen von
Pastellmalerei mit komplexen Arrangements von Fotografien.
Meine
fotografischen Aktivitäten dienen dazu, ein Repertoir von
Themen, Motiven, Begriffen bereitzustellen.
So spiegeln die Fotos meinen individuellen Blick wieder, bzw.
sie entstammen Eindrücken aus verschiedenen Bildmedien, wie
Kino, Film, Fernsehen, dort aus der Bewegung heraus gesehen
durch das Auge der Fotokamera.
Es ist der
Fundus, der beispielhaft wiedergibt, was sich in unserem
alltäglichen Erleben kreuzt.
Die
Konstante in der Wahl meiner technischen Mittel erlaubt es
mir, die Konzentration auf die Variation der
Betrachtungswege zu richten. Wie auch Denkvorgänge sich
ordnen müssen, um verbindlich wirksam zu werden, bilden
sich kompositorische Werke, die jedoch nicht einer
vorgegebenen Ordnung folgen:
Entsteht hier ein "natürlicher" Bildraum, werden
woanders Tag und Nacht gleichzeitig sichtbar, oder die
Perspektive splittert. Auch verschiedene Stilepochen aus der
Geschichte der Malerei können zu Brücken der Erinnerung
werden. Der
Bildraum der eingesetzten Fotografien wird, anders als bei
der klassischen Collage, nicht beschnitten und von der
Zeichnung nicht angetastet. Auch zu Überlagerungen im Sinne
gegenseitiger Auslöschung kommt es nicht, vielmehr wachsen
die Fotos mittels der sie umgebenden Zeichnung über sich
hinaus. Stellvertretend für die Bilder des Gedächtnisses
geschieht ihre Positionierung innerhalb sich
konkretisierender Ereignisteppiche.
Was
dem Bewußtsein nicht immer offen liegt, bleibt in meiner
Vorgehensweise nachvollziehbar voneinander getrennt.
Das Abbild objektiver Wirklichkeit und seine subjektive
Einbettung zeigt sich in der Differenzierung der
Oberfläche, die in der Reproduktion leider nivelliert wird:
Digitaldruck steht dem Atem der rauen Pastellmalerei
gegenüber.
Meine
Entscheidung für das leichte Material Papier unterstreicht
den Charakter meiner Arbeiten als lebensbegleitende
Notationen. Der Digitaldruck macht die dicht nachdrängenden
Bilder schnell verfügbar.
Die Fläche jedoch gibt der Wahrnehmung die Zeit zurück und
jenen Raum, in dem Beziehungsgefüge ausformuliert und in
ihrer Entstehung zurückverfolgt werden können. |